Magie der Elfen
Hintergrund
Viele Dekaden sind es nun, die wir unter dem trügerischen Schein dunkler Monde fristen müssen. Nur spärlich dringen die wärmenden strahlen des Lichts aus der unheilvollen Wolkendecke und dennoch sind sie ein Zeichen von Hoffnung. In diesem Kapitel soll von der Glorie und dem Fall eines beinahe längst vergessenen Alters berichtet werden, dass unter dem Zeichen der Magie stand – An deren Schicksal die Kinder der Sterne auf ewig gebunden sind.
Den Ithryn eines jeden Hauses unter den Sternen sollen die Zeilen jenes Werkes Inspiration und Mahnmal zugleich sein, auf dass sie im Stande sind den Turbolenzen kommender Dekaden entgegenwirken.
Andrann î Lûth [Zeitalter der Magie]
Nachdem die Eldalië unter dem sternenbehangenen Firmament von Ea erwachten, brachen Dekaden der Sorglosigkeit an, in denen wir dazu ansetzten uns aus dem Schatten der Wälder zu erheben. In den ersten Frühlingsstürmen unserer Jugend fanden sich große Tapferkeit sowie Torheit im gleichen Maße wieder. Die Kinder der Sterne waren zutiefst davon überzeugt, dass kein Hindernis zu groß wäre um es nicht zu überwinden, kein Feind so mächtig, um ihn nicht zu besiegen oder kein Problem zu komplex, als dass es nicht gelöst werden könnte. Wir sahen uns selbst als Schöpfer, denen es bestimmt war die Geschicke der Welt zu lenken. Unsere größten Städte erlebten in diesen sorglosen Tagen ihre Gründung. Bis heute sind jene von ihnen, die den apokalyptischen Sturm der Roeg'Oeth überstanden, wahre Meisterwerke herausragender Architektur und Schaffenskunst, bestehend aus hohen Türmen die von schier gläsernen Brücken miteinander verbunden wurden. In den Amphitheatern sangen die begabtesten Barden von ruhmreichen Taten, während Musiker auf Harfen und kleinen Glocken aus Gold und Silber spielten. Pakte mit anderen Kindern der ersten Dämmerung wurden von manchen der Unseren geschmiedet, aus denen beide Parteien großen Nutzen zogen. Der Älteste, der bis zum heutigen Tage noch bestand hat, ist jener mit den meisterlichen Schmieden der rauen Berge des Westens – den Naugrim.
In jenen Tagen wuchs unser Wirken an Glanz und Größe. Die erfinderischen Geister der Kinder der Sterne erdachten ständig neue Künste, denen sie sich widmen konnten, womit unter vergnügtem arbeiten die Monde vorüberzogen in denen herrliche Dinge geschaffen wurden. Die ersten Schriftzeichen und Runen wurden erdacht, mit denen sich Sprache sowie Gesang sich festhalten ließ. Dank unserer angeborenen Gaben, waren wir auch bald im Stande die Wogen der effektiv zu lenken. So erschufen jene die man Ithryn nennt, gleich Poeten in ihrem Streben, Worte, Silben und Verse in der noblen Sprache, mit denen es gelang die Geschicke jener Mächte, die älter als die Dämmerung waren, in ihrem vollen Potential zu nutzen. Bald schon erblickte die feingeschwungenen Zeichen Certhas î Eldalië das Licht der Welt womit es uns ermöglicht wurde aus den meisterlich geschmiedeten Gegenständen, die oftmals aus den Händen der Naugrim stammten, mächtige Artefakte zu erschaffen. Die Errungenschaften der Ithryn unter diesen Monden sind unübertroffen und mit den Werken heutiger Dekaden nicht vergleichbar. Diese wissbegierigen Geister trieben ihre Kunst rapide voran, jedoch galt ihr Streben der Harmonie wodurch das arkane Gewebe in seinem Sein keine Wunden erlitt, die binnen weniger Herzschläge nicht geheilt wären. Doch nicht alle Kinder der Sterne zog es zu diesen Studien hin, denn manche widmeten sich nun zur Gänze Ea, um in ihr eine wahrlich mächtige Verbündete zu finden. So begannen sie Freude und Leid mit ihr zu teilen, wodurch auch so manches Werk durch das Aerlinn geprägt wurde. Unter ihren wachsamen Augen erblühten ganze Wälder zur vollen Pracht, die in heutigen Monden nur noch an wenigen Orten zu finden sind. Ihr künstlerischer Geist übertraf bei der Gestaltung ihrer Werke selbst jenen der Ithryn in vielen Belangen. Noch bis zum heutigen Tage haben viele dieser Schöpfungen aus alten Tagen auf Ea überdauert und noch unzählige Monde müssen vergehen ehe sie schwinden oder neu geformt werden. Diese geruhsamen Dekaden wurden von großen Errungenschaften und so manchem Wunder geprägt, doch nichts währt für immer.
Untrennbar ist unser Leben mit dem Schicksal der Magie verbunden. Die Abkömmlinge der Kinder der Sterne waren den Studien hierüber zwar gewachsen, doch die Voraussicht einiger Sonderlinge, die sich obskuren Studien hingaben, war zu eingeschränkt, als dass sie die unheilvollen Zeichen wahrhaftig erkennen konnten. So geschah es das die Roeg auf die Unseren aufmerksam wurden, um mit Lügen und falschen Versprechungen die leichtgläubigen Geister jener zu verwirren, die wir die Gefallenen oder auch das verwunschene Volk der Myrbin nennen. Nicht einmal das Licht der Sonne konnte das hasserfüllte Glühen ihrer Augen überstrahlen, als sich ihr Wirken wie ein Geschwür in den Gesellschaften fortpflanzte. Verborgen hinter einer Maske aus Licht verbreitete sich der Unrat gleich einer Seuche. Wo es vorbeizog blühte der Verrat. Wo es sprach da war Korruption.
So brachen die Monde des Zwietracht an. Das Ende einer geruhsamen Alters im Zeichen der Spaltung. Unter einem Banner vereint fochten diejenigen die den Lügen der Roeg widerstanden, um das was sie einst erbauten vor den mordlustigen Myrbin und ihren Verbündeten aus den Tiefen des Abyss zu schützen. Nun sahen jene, die danach trachteten uns zu knechten, das wir nicht nachgeben würden. So versuchten die Gefallenen das zu zerstören was sie nicht selbst besitzen konnten.
Ihre dunkle Herrin, Unghol’rîn, lehrte die Myrbin im Geheimen verdorbene Künste mit deren Hilfe sie das Land von Ea spalten wollten und die damit achtlos jedweder Konsequenzen marterten. All das was dem strebenden Geiste der Kinder der Sterne entsprungen war drohte den entfesselten Kräften zum Opfer zu fallen, dennoch hielten wir stand. Mächte älter als die Dämmerung fochten an unserer Seiten und brachten schlussendlich doch den Sieg über die dunklen Heerscharen. Als die Roeg zurückgeschlagen waren, wurden die Gefallenen ins Innere der Welt getrieben, wo sie noch bis heute in ihrem unfassbaren Hass auf uns lauert. Doch jeder Sieg hat seinen Preis, den wir noch immer mit bitteren Tränen zahlen müssen, denn begangene Taten können nicht rückgängig gemacht werden. So betrauern die verbleibenden Kinder der Sterne diese Geschehnisse und hüten sich vor deren Mördern, die ihren hedonistischen Gelüsten verfallen sind und ihr Dasein in der Dunkelheit von Ea fristen müssen.
Hiermit endet das Andrann î Lûth unter einem blutroten Mond als die Flüsse bittere Tränen der Trauer in die großen Wasser vergossen, um so der Toten zu gedenken.
Andrann î Dú’Lûth [Zeitalter der beschatteten Magie]
Viele der niederen Völker erwachten nun auf Ea, als das Land noch vom Irrsinn der blutigen Dekaden gezeichnet war. Unter ihnen waren die Edain in denen einige von uns einen wertvollen Verbündeten in ihnen sahen. Andere jedoch erblickten in ihenn ein weiteres Feindbild, neben dem Volk der Yrch und anderen Wesenheiten die nun, in unserer schwächsten Stunde, im Schatten lauerten. Manche Schöpfungen der Kinder der Sterne, sei es nun Stadt, Wald oder Quelle, wurden aus den Gefilden von Ea gerissen, um ihren Bewohnern auf ewig ein Gefängnis zu werden. Andere fielen dem Irrsinn dunkler Magie zum Opfer und wandelten sich zu Wüsten aus Asche, Sand oder gar Eis. All dies was unserem Geiste entsprang war gezeichnet und dennoch blieben wir es, die über die Geschicke der Welt bestimmten.
Unter jenen Monden entsprangen nicht viele Dinge dem strebenden Geist der Ithryn, noch jener die sich anderen Küsten widmeten. Vielmehr hatten die Unseren sich darauf besonnen die Wunden der Welt zu heilen oder den kommenden Stürmen im Angesicht des kalten Trotzes zu entgegnen. Die alten Pakte vergangener Epochen brachten zu diesen Tagen den größten Nutzen mit sich, wobei ebenso neue Zwietracht in den Reihen der alten Völker gesät wurde, sei es nun durch die gespaltenen Zungen der Myrbin oder durch die Torheit der minderen Emporkömmlinge anderer Völker. Dies führte dazu dass einige Kinder der ersten Dämmerung die unsere Zunge das Volk der Lýg’uin nannte dem Treiben dieser Zeit erlagen und sich somit von uns abwandten, um so mancher Lügen glauben zu schenken – Dies sollte zu einem späteren Zeitpunkt ihr tragischer Untergang sein.
Der Bruderzwist hatte viele der einst träumenden Roeg dazu veranlasst zu erwachen, um ihre Pranken nach den Kindern der ersten Dämmerung zu strecken oder im Schatten zu lauern, auf dass einer ihrer unachtsamen Geister sie heraufbeschwört. All unser Wirken sollte diesen drohenden Schatten nicht bannen können. Die Diener des alten Feindes entsprangen meistens den minderen Völkern, welche stark an der Zahl herangewachsen waren. So wurde schon bald die Flut unserer Feinde immer größer. Selbst viele Abkömmlinge der Edain zückten ihre Klingen, um diese gegen jene Narren unter uns zu richten, die versucht hatten den ihren trägen Geist dieses Volkes zu kultivieren. Als ob die nun heraufziehenden Konflikte nicht genug Übel mit sich brachten, trennten sich in den Wogen des Krieges einige Pfade unter den Kindern der Sterne. Mit großem Schmerz kam die Erkenntnis das unser einstiges Wirken diese Orte zeichnete und so fürchten viele noch bis heute die drohenden Nebelschwaden ihre Heimat aus Ea reißen könnten.
Im Schmelztiegel dieses Treibens kam es nun bald auch zum Roeg’Oeth, denn diese dunkle Schar hatte an Macht und Einfluss gewonnen um nun im beängstigenden Maße in Erscheinung zu treten. Jeder verdrehte Schicksalsstrang und jede Befragung der Cirth aus alten Tage deutete darauf hin, dass es kein entrinnen vor dieser Apokalypse geben würde, der wir auf den Schlachtfeldern entgegnen müssten. Wären die Kinder der ersten Dämmerung gefallen, würden an jener Stelle all Lieder enden, doch das Schicksal hatte für uns einen anderen Pfad bestimmt. Die Kämpfe unter diesen dunklen Monden waren hart und voller Entberungen gezeichnet, bis schlussendlich keiner den Sieg errang. Die Roeg wurden zurück in ihre Roeg’Telaith vertrieben doch unser Reich war in tausender Scherben zerfallen.
Es schmerzte unsere Schöpfungen zurückzulassen doch unsere Verluste waren zu Groß als dass die unseren gegen die Flut der Feinde hätte bestehen können. Mit unserem Rückzug in die Faer-amar, oder die ältesten Wälder von Ea endet das Andrann î Dú’Lûth, womit die Kinder der Sterne die Lande an die Emporkömmlinge der minderen Völker verloren und dazu verdammt waren sich an dem zu erfreuen was von den einstigen Tagen blieb. Der Schatten der Monde lichtete sich nur spärlich wodurch ein Ende dieser Tragödie kaum in Sicht war. Viele von uns verbitterten und isolierten sich von den Geschehnissen der Welt. Einige andere versanken in in tiefster Melanchonie und trauerten dem Glanz vergangener tage nach.
Andrann î Gwath [Zeitalter der Dämmerung]
Im Dunkel verharrten wir, untätig und uneins. Die Geschicke der Welt lagen nun in den unachtsamen Händen der niederen Völker, wobei jenes unter ihnen das uns als Edain wie auch Firin bekannt ist schon bald die Oberhand gewannen. Viele Namen hatte man ihnen gegeben wie Engwar, die Kränklichen oder Fírimar, die Sterblichen und so nannten wir sie auch die Usurpatoren, die Fremden, die Selbst-Verfluchten oder die Tollpatsche – Einem jeden sollten die Emporkömmlinge dieses niedern Volkes alle Ehre machen.
Das arkane Gewebe hatte tiefe Narben und war von den letzten Epochen gezeichnet. Die Edain nahmen dies jedoch nicht wahr, denn ihre Sinne sind so stumpf wie eine grobschlächtig gefertigte Klinge aus der Hand eines Yrch. Nur wenige Dinge entsprangen unserem Geist in diesem Alter und der Einfluss der Ithryn war geschmolzen, auf dass viele der ihren mit großer Besorgnis auf die kommenden Ereignisse herabblickten, die sich ohne ihr Wirken abzeichneten. Die Lyg’uin waren traten nun wieder ins Licht der Ea, um schon bald Anstalten zu tätigen die niederen Völker so manche Kunst zu lehren, darunter auch der Umgang mit der Magie. All dies geschah wohl in der Hoffnung baldige Verbündete zu gewinnen, da der unser Fall den Lyg’uin eine Lehre war. Doch erneut wurden dieses Volk der ersten Dämmerung betrogen und schlussendlich sogar aus dem ihm eigenen Reich ins Innere von Ea getrieben, um dann der Vergessenheit anheim zu fallen.
Die Edain hatten nun damit begonnen ihre Klauen nach der Magie zu strecken und sich ihrer ausgiebig zu bedienen, ohne Einschränkung oder gar Achtung jedweden Gleichgewichts der Mächte, die sie in ihrem Unwissen heraufbeschworen. Das Wirken des niederen Volkes war anverwandt mit dem der Lyg'uin, jedoch bei weitem nicht so akkurat. Die Edain bedienten sich einer fremden Zunge um die Wogen der nach ihrem eigenen Willen zu lenken, zumeist sogar nicht mit der dafür nötigen Erfahrung. So sollten die Folgen ihres Schaffens auch bald ein Wesen erreichen, das die Disharmonie ertasten konnte und diese förmlich zu genießen schien. Ein unheilvoller Schatten kroch über das Lande von Ea, wodurch sich nun auch die niederen Völker der Auswirkungen dieses Treibens gewahr wurden. Immer dunkler waren die Nächte und immer härter die Winter als der Raug , welcher den verwunschenen Namen Llud trug,, aus seinem unruhigen Traum erwachte, um mit seinem mit dem ersten infernalen Atemzug das arkane Gewebe zu erschüttern. Den Edain erschien die Gefahr zunächst als gebannt, als sie neue Wege fanden sich ihrer neugewonnen Macht zu bedienen.
Weitere dunkle Monde zeichneten erneut das Antlitz von Ea als es dem Raug gelang die materielle Ebene zu betreten. Die Geister der Kinder der Sterne wurde dadurch nur noch mehr gequält, denn wir waren es, die den Schmerz der Magie fühlten, als diese Kreatur sie martere, verdrehte und auseinander Riss. Die Schöpfungen alter Tage litten unter diesem Zustand, wodurch manche von ihnen von den Nebeln verschlungen wurden und binnen weniger Mondläufe schwanden. Wir sahen wie sich die Sterne rot mit dem Blut der niederen Völker verfärbten und obwohl uns ihre Kriege sonst nie sorgten, wussten wir das auch die alten Völker dem Untergang geweiht waren, sollten wir uns diesem Konflikt verweigern. Obwohl alles was wir sahen in Dunkelheit verborgen lag zogen viele von uns aus um den Edain beizustehen. So griffen die Kinder der Sterne schweren Herzens zu den Waffen um Seite an Seite mit den Naugrim gegen den dunklen Schrecken ins Feld zu ziehen. Die Macht der alten Völker war in den letzten Altern geschrumpft, wodurch es nur mit großen Mühen gelang dies Übel zu bannen. Die Geschicke der Welt bestimmten in jenen sternlosen Nächten das Wirken der niederen Völker.
Die Kinder der Sterne hofften auf Besserung - Diese sollte ihnen verwehrt bleiben, denn das Antlitz des arkanen Gewebes war dank der Taten des Raug stärker denn je gezeichnet. Somit wurde das Wirken unserer Ithryn in gewissen Teilbereichen nahezu unmöglich. Zweifel kamen auf ob die letzten Monde von Ea angebrochen wären und das Aerlinn nun dazu verdammt war zu verstummen. Der kommende Winter wurde dunkler als die vorhergegangenen und ein weiteres Übel kündigte sich hiermit an. Kein Sonnenstrahl vermochte die drohende Wolkendecke zu durchdringen als das Erdreich von Ea aufbrach um die dunkle Flut der Glamog hervorzuspeien. Ihnen folgten die gefallenen Vettern der Naugrim die mit diese Wesen ausgezogen waren um die Lande zu knechten. Auch die Kinder der Sterne waren erneut gezwungen worden die Waffen zu ergreifen und zu Hunderten fielen die Feinde, welche es gewagt hatten in unsere Reiche einzudringen. Doch in vielen Gefilden mussten alsbald einige der Unseren einen Krieg der Schatten kämpfen, denn die Zahl der Eindringlinge schwand spärlich wodurch die Verteidiger den Wogen des Krieges nicht standhalten konnten. So geschah es, dass einige von uns aus ihren Landen vertrieben wurden und von nun an ein Dasein als Wanderer fristen.
Der Quell all dieser Übel sollte erst zu einem späteren Zeitpunkt Gestalt erhalten in Form der Lyg’uin, die sich erneut regten um in das Schicksal der Welt einzugreifen. Von den Lüge und der Schmach alter Tage gezeichnet schrieen ihre Geister auf und forderten Vergeltung, ob ihrer damaligen Vertreibung. Sie hatten den Pfad der dunklen Kreaturen aus dem Unterreich gelenkt, um mit ihrer Hilfe einen Eroberungsfeldzug einzuleiten. Unter den Lyg'uin kursierte jedoch der Verrat. Es soll nur eine Gestalt gewesen sein, die sich gegen ihr eigenes Volk stellte. Dieses Wesen bot den niederen Völkern Hilfe an und berichtete von einer Schöpfung, die in der Lage sein sollte, den Krieg ein für alle Male zu beenden. Die Kräfte dieses sagenumwobenen Artefaktes sollten entfesselt werden, um die Lyg’uin und ihre Untertanen wieder hinab in die Tiefen von Ea zu treiben. Unterstützt von den Edain wollte dieses Wesen jene Schöpfung aus den Händen seiner Brüder und Schwestern entreißen. Bei dieser Unternehmung wurde der vermeidliche Verbündete auf grausamste Weise von den Lyg’uin abgeschlachtet. Durch dieses Opfer gelang es den Edain allerdings ihre Klauen nach dem Artefakt zu strecken und mit ihm zu fliehen. Ohne großes Zögern soll das niedere Volk diese Schöpfung eingesetzt haben, wobei kein einziger Kundiger der Kinder der Sterne zu jenen schicksalhaften Herzschlägen zugegen war. Ihre trägen Geister konnten nicht erahnen was sie entfesselt hatten, womit ein noch größeres Unheil über Ea hereingebrochen war, als dass es die Lyg’uin jemals hätten verursachen können. Zwar schwächte das Artefakt die Herren der dunklen Kreaturen, doch hierfür zeriss es das arkane Gewebe mit seiner geballten Kraft in Zwei. Zu gewaltig war der Einfluss des Wirkens alter Tage gewesen, womit ein klaffender Riss entstand. Die Kinder der Sterne schreien auf vor Schmerz. Wir dachten die letzten Herzschläge wären gekommen, die Magie, Ea all das was unser Auge erfreute würden schwinden, doch es sollte noch nicht so weit kommen.
Die verbleibenden Lyg’uin, die den drohenden Wogen widerstehen konnten, ließen ab vom Hass und erkannten ihre fehlgeleiteten Taten. So opferte sich dieses Volk der ersten Dämmerung um das Ylf’Aduial aus den Mächten von Gwilith, Cae, Naur wie auch Nen zu formen, auf dass die klaffende Wunde des arkanen Gewebes geschlossen wurde. Ihre Taten sollen unter den Kindern der Sterne unvergessen bleiben, ebenso wie das Unheil welches dieses Volk mit den Edain über Ea brachten. Somit endet die Pein des Andrann î Gwath, doch die Narben des arkanen Gewebes blieben.
Andrann î Tinnu [Zeitalter des Zwielichts]
Diese Monde sind noch sehr jung und dennoch stehen sie zu ihrem Beginn unter besseren Sternen als die Vorhergegangenen. Den Kindern der Sterne gelang es erneut Fuß in vielen Gefilden von Ea zu fassen. Die Ithryn begannen erneut wundervolle Dinge zu erschaffen, jedoch sollte ihnen die Glorie alter Tage verwehrt bleiben. So waren die Eldalië auch schon bald darin bemüht die verbleibenden Schöpfungen des Andrann î Lûth zu suchen, damit diese nicht in die unachtsamen Hände des niederen Volkes fallen, denn vergangene Monde hatten uns schmerzhaftes über die Folgen ihrer Taten gelehrt.
Celu’Maenas [Ursprung der Kunst]
Zu Beginn dieses trügerischen Zeitalters hangen jedoch bedrückende Nebelschwaden über unsere Recihe, die wir nicht ignorieren konnten, denn wenn dies geschieht Enden all unsere Lieder. Die war vor den Torheiten der niederen Völker nur vage durch die Versammlung des Hûd î Aduial geschützt. Jene hatte sich dazu auserkoren den Fortbestand des Ylf’Aduial zu sichern. Die Unseren konnten ihnen jedoch niemals Vertrauen, denn es war zuviel geschehen und zuviel Schmerz erlitten worden. Die trägen Geister der niederen Völker konnten nicht das Ausmaß ihrer Taten zur Gänze begreifen und so wussten sie nicht wie kurz das Leben davor war von Ea zu schwinden. So waren einige unserer Ithryn dazu gezwungen worden ein Opfer dazubringen und die Hûd î Aduial auf Tol Síla-Ithil einzutreten, um die Geschicke im notwendigen Maße zu lenken. Mit ihnen schlichen sich auch wenige drohende Schatten ein. Die Knechte der Unghol’rîn waren aus ihrem dunklen Gefängnis geflohen um ebenfalls Einfluss auf die geschehnisse der Welt zu nehmen. Somit begann der Krieg der Schatten der nun auch unter den niederen Völkern ausgefochten werden sollte. Die Gefallenen glauben, dass alsbald die Nacht über Tol Síla-Ithil hereinbricht, doch wir sind uns dessen gewahr, dass dies nur eine weitere Dämmerung sein wird auf die ein neuer Tag folgen wird. Ist dieser einmal angebrochen, werden lichtscheuen Myrbin zurück in die Tiefen von Ea getrieben werden, um an ihrem Hass zu vergehen.
Und obwohl alles was noch vor uns liegt in Dunkelheit ruht, wissen die Kinder der Sterne, dass sie nicht weichen können bis Ea neu geformt wird und alle Lieder enden.